Musikgesellschaft Berlingen
Quelle: D.Scherrer
Musikgesellschaft Berlingen

Unter dem Schirm des Höchsten

Majestätisch gleitet ein Schwan bei der Berlinger Chloose vorbei. Er teilt sich heute den Untersee mit Standup-Paddlern, Motorbooten, Segelschiffen und Ruderern. Auch am sonnigen Himmel ist einiges los, da fliegen Kormorane nach der Suche nach unvorsichtigen Fischen, ein Zeppelin gleitet lautlos ins Blaue und Mücken tanzen in der Sonne. Ein Tag wie geschaffen, um Gott und die Schöpfung zu loben.

Zum traditionellen Seegottesdienst haben katholisch Steckborn/Berlingen und evangelisch Berlingen eingeladen. Alle herbeigeschleppten Bänke waren in kurzer Zeit besetzt und die grossen Sonnenschirme boten kühlenden Schatten.

Gottesdienstbesuchende
Quelle: D.Scherrer

Einfühlsam eröffnete die Musikgesellschaft Berlingen unter der Leitung von Yannick Rosenberg die Feier. Für die Besinnung spannte Pfarrerin Susanne Kündig-Koch unter Mithilfe von drei Kindern verschiedene Schirme auf. Da war ein farbenfroher Regenschirm, unter dem sich gut zwei Personen schützen können. Ganz anders der Knirps, der dafür in jede Handtasche passt. Der riesige Sonnenschirm konnte nur zu zweit geöffnet werden, umso mehr Menschen vermag er dafür vor einem schädlichen Sonnenbrand zu schützen. Und zuletzt auch noch ein ganz kleiner Kinderwagenschirm, der ein Baby vor Hitze und blendenden Sonnenstrahlen bewahrt. Allen Schirmen ist eines gleich, so wie Gott, möchten sie schützen und Geborgenheit geben.

 

Gottesdienstbesuchende
Quelle: D.Scherrer

Seelsorgemitarbeiterin Anita Wirz las aus dem Psalm 91. Da lobt der Beter oder die Beterin Gott und vergleicht ihn mit einer Burg, die Sicherheit und Geborgenheit gibt. Zum Thema „Geborgenheit“ predigte Susanne Kündig-Koch danach auf erfrischende Art und Weise. Sie meinte, das Wort „Geborgenheit“ gäbe es in der englischen oder französischen Sprache nicht. Da werde es als „Sicherheit“ aus den biblischen Urtexten übersetzt. Wieviel mehr aber steckt doch im Wort Geborgenheit. Da ist ein Gefühl von Liebe, Wärme, sich fallen lassen können und angenommen sein. Sie wünscht allen, im speziellen aber der zuvor getauften Lou Antonie, dass alle Geborgenheit schon im Kleinkindalter erleben dürfen und so ein Urvertrauen ins Leben entwickeln können. Diese Erfahrung trägt auch dann, wenn Kinder erleben, dass die Eltern nicht immer alles geradebiegen oder ins Gute wenden können.

So ist es auch mit Gott. Er wird nicht alles Schwere von uns fernhalten, aber er möchte immer ganz nahe bei uns sein unter dem Schirm, stärkend und tröstend.
Mit dem Spiel der Blasmusik endete ein berührender Gottesdienst. Im Anschluss wurde beim Apéro und einer „Teilete“ gemütlich geplaudert und ausgetauscht.