Feldgottesdienst stiess auf grosses Interesse

Bei prächtigem Sommerwetter und fast wolkenlosem Himmel fand am vergangenen Sonntag der traditionelle ökumenische Feldgottesdienst auf dem Burst statt. Auch dieses Jahr zog es viele Leute, Jung und Alt, hinauf zum lauschigen Plätzchen bei der Waldhütte auf dem Burst.

Unter der Leitung von Yannick Rosenberg eröffnete die Musikgesellschaft Berlingen den Gottesdienst, der unter dem Motto «Das Himmelreich auf Erden ist wie…» stand. Auch der Männerchor Berlingen-Raperswilen unter der Leitung von Martina Junker nahm mit seinen Liedern sowohl die idyllische Sonntagmorgenstimmung als auch das Gottesdienstthema auf.

Die katholische Seelsorgemitarbeiterin Anita Wirz erzählte die Geschichte vom kleinen schwarzen Senfkorn in Grossvaters Samendose. In dieser Dose bewahrte der Grossvater Samen von all seinen Reisen auf, die er aus nahen und fernen Ländern mitgebracht hatte. Manchmal öffnete er diese Dose, zeigte die Samen seinen Enkelkindern Peter und Lisa – und erzählte ihnen Geschichten dazu. Grosse und winzig kleine, längliche und runde, grüne, braune, rote und gelbe Samen waren in der Dose. Oft stritten sich die Samen, wer wohl der grösste und schönste von ihnen sei. Aber das kleine, schwarze, unscheinbare Senfkorn mochten sie alle nicht. Eines Tages fiel es aufgrund eines Missgeschicks im Garten zu Boden und schien verloren. Doch der Grossvater wusste, dass dem nicht so ist. Nach einiger Zeit begann das Korn zu keimen und wuchs zu einer unübersehbar grossen Senfstaude heran, in der sogar Vögel einen Platz zum Nisten fanden.

Während die anwesenden Kinder mit Sandra Flück für alle Besucherinnen und Besucher in einem Gläschen Kressesamen ausstreuten, sprach Pfarrerin Susi Kündig über die Gleichnisse, in denen Jesus das Himmelreich mit vielen Bildern aus dem damaligen, alltäglichen Leben verglich, und ergänzte diese Bilder mit Beispielen aus unserem heutigen Alltag. So sind wir alle eingeladen, am Himmelreich auf Erden mitzubauen und es mitzugestalten – denn es lässt sich überall dort finden, wo uns das Herz aufgeht, wo im Kleinen wie im Grossen etwas wächst, das weit über den aktuellen Moment und über den einzelnen Menschen hinausstrahlt.

Nach dem Gottesdienst blieb viel Zeit, um bei der traditionellen Wurst vom Grill noch gemütlich zusammen zu sitzen und den Sonntagmittag ausklingen zu lassen. Mögen die keimenden Kressesamen in den nächsten Tagen die Erinnerung an diesen wunderschönen Morgen noch etwas weiterleben lassen. 
Pfarrerin Susi Kündig-Koch

Auszeit im Wald