Wieder eine Regenwanderung?

Trotz der definitiven Erklärung unseres Wanderleiters, dass die Wanderung, in Anbetracht der für den Nachmittag laut Prognose sonnigen Aussichten tatsächlich durchgeführt wird, stellt sich heute früh – wie schon bei der Oktoberwanderung – für einige doch die Frage, ob die Teilnahme Sinn machen kann. Nun denn; es ist ja heute, am 2. November 2021 die letzte diesjährige Wanderung und ausserdem die erste von Wanderleiter Rémy geführte. Da möchten wir doch gerne wissen, wie ein Profi diese Aufgabe anpackt.

Also findet sich am Bahnhof Steckborn eine ansehnliche Truppe zur Fahrt im Thurbo um 13.01 Uhr bis zum Ausgangspunkt Schlatt ein. Eine weitere Teilnehmerin aus Berlingen sitzt bereits im Zug und noch eine schliesst sich in Schlatt unserer Gruppe an, sodass immerhin 15 Allwettertaugliche die vorgesehene, etwa 8 km lange Tour nach Diessenhofen bzw. St.Katharinental unter die Füsse nehmen.

Etwas «Geschichte» zum Einstieg

In Schlatt angekommen, erfahren wir vom Wanderleiter in einem kurzen ‘Briefing’, was uns in etwa auf der vorgesehenen Strecke erwartet. Z.B. interessante historische Fakten aus Sicht des Historikers auf dem archäologisch-historischen Lehrpfad, welcher im sog. «Schaaren» angelegt wurde und wo sich um das Jahr 1799 dramatische kriegerische Ereignisse auf dem Buckel der Schweizer abgespielt haben sollen. Flurnamen wie ‘Bruggechopf’, ‘Mörderbuck’, und ‘Galgenacker’ deuten auf diese Auseinandersetzungen zwischen fremdländischen Truppen hin.
Erfreulich dann aber im Verlauf der ersten Wandermeter: Ein Regenbogen wölbt sich vor uns und kündigt – hoffentlich – sonniges Wetter an. Bald jedoch verschwindet unsere Schar im bewaldeten Gebiet entlang des Rheins, was etwa die Hälfte der ganzen Strecke ausmachen dürfte. Hier spürt man den Herbst buchstäblich auf Schritt und Tritt; muss man doch sehr darauf achten, wo man seine Füsse auf dem mit sehr viel nassem Laub bedeckten, schmalen Waldpfad absetzt, der in unregelmässigen Abständen mal kurz bergauf und dann wieder hinunterführt. Glücklich jene Teilnehmenden, die sich vorsichtigerweise mit Wanderstöcken ausgerüstet haben.

Zwischenhalt und Verpflegung im Restaurant St. Katharinental

Bereits kommen die ersten Gebäulichkeiten von St. Katharinental in Sichtweite. Wie immer auf diesen Wanderungen kommt die verdiente Einkehr zum Zug. Nach dem zurzeit obligatorischen Check der Covid-Zertifikate dürfen wir maskenfrei im Restaurant Platz nehmen und unsere Wünsche betreffend Tranksame und Essbarem äussern. In angeregten Gesprächen vergeht die Zeit nur allzu schnell und bis zur Thurbo-Haltestelle St. Katharinental benötigen wir noch ca. 15 Minuten. Die Bahn bringt uns um 17 Uhr nach Steckborn zurück. Wir verabschieden uns hiermit für die Dauer von knapp 4 Monaten und wünschen uns eine nicht allzu strenge, «corona-arme» und dennoch abwechslungsreiche Winterzeit, aber auch gute Gesundheit! Sofern es die dannzumal aktuellen Bedingungen zulassen, dürfte die erste ökumenische Wanderung des nächsten Jahres am 1. März stattfinden.
Unser Dank geht an Rémy Eck für die gelungene Wanderleitung und nicht zuletzt für die grosszügige Begleichung unserer Getränkerechnung! Herzlichen Dank wiederum auch den beiden Steckborner Kirchgemeinden für ihren Beitrag. 
Bericht Hermann Winkler